Das Bauhaus war eine Schule für Architektur und angewandte Kunst, die nach dem Ersten Weltkrieg 1919 in Weimar vom Architekten, Designer und Stadtplaner Walter Gropius gegründet wurde. Ihre Gründung ist die unmittelbare Antwort auf die unruhige Zeit nach Kriegsende, die gleichzeitig auch eine Ära des künstlerischen Wetteiferns war und aus der eine Reihe innovativer Bewegungen entstanden.
Gropius strebte an, seine innovativen Ideen in Kunst und Architektur weiterzuentwickeln. In seinem Bauhaus-Manifest, umreißt er die Berufung der Schule für angewandte Kunst sowie der Akademie der bildenden Künste von Weimar. « Architekten, Bildhauer oder Maler sollten sich alle wieder auf die Handwerkskunst besinnen, weil es keine professionelle Kunst gibt», schreibt er. In Anlehnung an die Logen des Mittelalters, die Künstler aller Fachrichtungen vereinten, hoffte Gropius, eine vereinte Bewegung ins Leben zu rufen. Er träumte von der Organisation das Handwerks als einheitlich handelnde Gemeinschaft, um die Schaffung eines Gesamtkunstwerks unter der Ägide der Architektur zu erleichtern. Der Holzstich des kubistischen Malers Lyonel Feininger der eine gotische Kathedrale an der Spitze des Bauhaus-Manifests darstellt, ist bezeichnend für die Geisteshaltung dieses visionären Direktors. Jede Werkstatt wurde unter die Verantwortung eines « Meisters »gestellt. Die Maler Georg Muche, Paul Klee und Oskar Schlemmer wurden zu « Meistern » ernannt. Die Schule umfasste auch offene Ateliers für darstellende Künste, wie zum Beispiel das Theater- und Ballettatelier. Im übertragenen Sinne steht Bauhaus also für eine wichtige künstlerische Bewegung, die Design, Fotografie, Kostüme und darstellende Kunst zusammenbringt.
Gropius entwickelte die Ziele des Bauhauses über eine Reflexion zum Einsatz industrieller Methoden. Ziel war es, eine Reihe von Gegenständen und funktionalen Wohnräumen zu schaffen, die für so viele Menschen wie möglich zugänglich sein sollten, eine Überlegung, die insbesondere Le Corbusier, Gast der Bauhaus-Ausstellung im Sommer 1923, teilte.
Die Wahlen im Jahr 1924, welche die extremen Rechten an die Spitze Thüringens brachten, führten zur Auflösung des Bauhauses von Weimar, das sich anschließend in Dessau niederließ. Zwei Jahre später wurde das symbolträchtige Bauhausgebäude eröffnet, das 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Nachfolger von Gropius wurde Hannes Meyer. Sein Ziel war die Nutzung der Architektur, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen. Dieser soziale und demokratische Ansatz wurde ihm vorgeworfen, als die nationalsozialistische Partei in Deutschland an die Macht kam. 1932 erreichten die Nazis die Auflösung des Bauhauses und die Schule schloss im selben Jahr ihre Türen.